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Der Bandscheibenvorfall – Ursachen, Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten

Der Bandscheibenvorfall und das Facettengelenkssyndrom sind die häufigsten Ursachen für Rückenschmerzen. Anzeichen eines Bandscheibenvorfalls können starke Schmerzen im Bereich der Wirbelsäule (Hals-/Brust- oder Lendenwirbelsäule) sein. Schmerzbedingt kommt es zur Schonhaltung und zu einer eingeschränkten Beweglichkeit. Viele Patienten haben ausstrahlende Schmerzen in Arme und/oder Beine und bemerken eine Verstärkung der Symptome durch Husten, Niesen oder Pressen.

Woraus besteht eine Bandscheibe?

Die Bandscheibe besteht aus einem äußeren Faserring (Anulus fibrosus) und einem zentralen Kern (Nucleus pulposus). Die Begrenzung zu den Wirbelkörpern besteht aus Knorpel. Der äußere Faserring besteht bis zu 70% und der innere Kern bis zu 90% aus Wasser.

Wieso kommt es zu einem Bandscheibenvorfall?

Die Bandscheibe ist sehr wasserreich, diese Wassermenge verändert sich in einem Tageszyklus, sie trocknet während des Tages aus und füllt sich nachts wieder mit Wasser. Ist dieses Gleichgewicht gestört kann es bei einem dehydrierten Faserring zu einem Riss der Fasern kommen und der innere Kern bricht durch. Dies wird als Bandscheibenvorfall bezeichnet.

Was ist die Ursache eines Bandscheibenvorfalls?

Bei 60-70% aller betroffenen Patienten findet sich eine familiäre Vorbelastung (genetische Prädisposition). Als auslösende Faktoren sind bekannt: falsches Heben, falsches Tragen, schlechte Sitzhaltung, untrainierte Rückenmuskulatur, Übergewicht und Wirbelsäulenveränderungen.

Am häufigsten tritt ein Bandscheibenvorfall auf Höhe der Halswirbelsäule C5/C6 und C6/C7 und im Bereich der Lendenwirbelsäule L4/L5 und L5/S1 auf. Hier besteht die größte Beweglichkeit und die höchste Druckbelastung der gesamten Wirbelsäule (Prädilektionsstellen).

Was sind die Symptome eines Bandscheibenvorfalls?

  • Ausstrahlende Schmerzen in Arme und/oder Beine
  • Lähmungserscheinungen (Kraftverminderung)
  • Sensibilitätsstörung (radikuläre Symptome)
  • Blasen-(Miktionsstörung/Harnverhalt) und/oder Mastdarmentleerungs-Störung – hier muss eine sofortige neurologisch-radiologische Abklärung erfolgen!

Diagnostik

  • Neurologische Untersuchung
  • Magnetresonanztomographie (MRT)
  • Computertomographie (CT)

Welche Therapiemöglichkeiten gibt es?

Bei Schmerzen und radikulären Symptomen (Sensibilitätsstörungen) kann zunächst eine intensive konservative Therapie für mehrere Wochen erfolgen. Auch eine Nervenwurzelblockade (CT gesteuerte Infiltration- Appliaktion eines Schmerzmittels) kann zur Schmerzbekämpfung angewendet werden.
Sollte es zu keiner Besserung kommen kann/soll eine Operation in Betracht gezogen werden.

Es besteht eine
absolute OP Indikation:
– bei schwere Lähmungen an Armen und/oder Beinen und bei Lähmung von Harnblase oder Mastdarm
relative OP Indikation:
– bei anhaltende Schmerzen ohne neurologische Ausfälle über mehrere Wochen

Operatives Vorgehen

Es handelt sich dabei um ein minimal invasives operatives Verfahren. Durch einen kleinen Hautschnitt von wenigen Zentimeter und unter einem Operationsmikroskop wird der Bandscheibenvorfall entfernt. Der Patient kann am nächsten Tag bereits aufstehen und der gesamte Krankenhausaufenthalt dauert 4-5 Tage.
Bei einer Operation im Bereich der Halswirbelsäule ist der Operationszugang in den meisten Fällen von vorne. Auch hier handelt es sich um ein minimal invasives Verfahren unter Mikroskop. Dabei wird die komplette Bandscheibe im betroffenen Wirbelsäulensegment entfernt. Dieser Bandscheibenraum wird anschließend mit einem Platzhalter gefüllt. Die Krankenhausaufenthaltsdauer ist in der Regel 4 Tage.

Das Facettengelenksyndrom

Das Facettengelenkssyndrom sind Schmerzen, die durch Reizung oder Blockade der Wirbelkörpergelenke (Facettengelenke) entstehen. Auslöser der Wirbelgelenskarthrose ist meist ein abnutzungsbedingt verringerter Abstand zwischen den Wirbelkörpern, vor allem in der Lendenwirbelsäule. Ursächlich für die Abnützung dieser Gelenke sind verantwortlich Übergewicht und Fehlhaltung (Schreibtischtätigkeit, handwerkliche Berufe…).

Zur Behandlung des Facettengelenkssyndroms kommen konservative und interventionelle Therapiemaßnahmen (Facettengelenksinfiltration) zur Anwendung.

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