Prof. Grabenwögers Einschätzung liefert wichtige medizinische Orientierung in einer derzeit emotional geführten öffentlichen Diskussion
Ein aktueller Fall hat das österreichische Gesundheitssystem erschüttert: Eine 55-jährige Frau aus dem Bezirk Rohrbach in Oberösterreich kam mit heftigen Brustschmerzen in die Notaufnahme eines regionalen Spitals. Dort wurde ein Einriss der Hauptschlagader (Aortendissektion, Typ A) diagnostiziert. 
Trotz lebensbedrohlicher Diagnose konnte sie nicht zeitgerecht in eine spezialisierte herzchirurgische Klinik überstellt werden, da die Kapazitäten nicht sofort zur Verfügung standen.
Im Interview mit Prof. Dr. Grabenwöger, Vorstand der Abteilung für Herz- und Gefäßchirurgie an der Klinik Floridsdorf, wurden die medizinischen Hintergründe sowie strukturellen Herausforderungen beleuchtet.
Aortendissektion: ein seltener, aber hochkritischer Notfall
Prof. Grabenwöger betont, dass die Aortendissektion pro Jahr in Österreich nur rund 270-mal auftritt – ein seltenes Phänomen. Dennoch zählt sie zu den lebensbedrohlichsten Formen der Herz-Gefäßchirurgie.
Im Notfall müssen Ärzt:innen unverzüglich zwischen einem Herzinfarkt und einer Aortendissektion unterscheiden – was ohne schnelle Bildgebung (z. B. CT) oft kaum möglich ist. Dieses Timing von Diagnosestellung bis zur Operation ist entscheidend.
Prof. Grabenwöger unterstreicht: Nicht der Mangel an Intensivbetten ist das Hauptproblem – vielmehr zählt, wie schnell man zur Operation gelangt. Die Zeit ist der Engpass.
Hier ein Ausschnitt aus dem Interview bei „Guten Morgen Österreich“. Das komplette Gespräch finden Sie unter diesem Link: ORF ON
Prim. Prof. Dr. Grabenwöger ist Vorstand der Abteilung für Herz- und Gefäßchirurgie an der Klinik Floridsdorf, Facharzt für Herz- und Aortenchirurgie und ordiniert als Wahlarzt in der Co-Ordination.
 
								